In letzter Zeit habe ich viel Beachvolleyball geschaut [Werbung: Ein fettes Dankeschön an die New Beach Order]. Dazu hab ich mir die riesen Sandkiste zum Reinspringen direkt ins Wohnzimmer gebeamt! Was eine Freude… wie live dabei. Fast wäre ich sogar an die Wand gesprungen, als ich den davonfliegenden Angriffsball einfangen wollte. Den Sand konnte ich förmlich unter meinen Füßen spüren und die Wärme ebenso, wenn auch eher aus dem Kamin, als von der Sonne.
Jedenfalls kam mir ein Gedanke, ausgelöst durch die Moderatoren: Sie kommentierten, dass der Fehler auf die Kappe von Spieler x oder y geht. Und da dachte ich mir so: Wenn ich in dieser Situation Spieler wäre und ich die Fehler tatsächlich physisch auf meine Kappe nehme, passiert bei mir Folgendes: Nein verdammt! Das macht mich schwer, lähmt mich und bringt mich im aktuellen Spiel null voran. Im Gegenteil, es drückt mich tief in den Sand. Ich verliere meinen Fokus, meine Spielsicherheit, mein Selbstvertrauen.
Also wohin denn nun mit den Fehlern?
Im besten Fall doch ganz woanders hin. Verbannt ins Jenseits damit! Auf nimmer Wiedersehen und sofort vergessen, so dass ich mich als Spieler gar nicht erst in dieses Karussell setze. Lieber bleibe ich schön vor Ort im Sand bei mir, meinen Fähigkeiten, meiner Spielpartnerin, meinen guten Vibes und fokussiere mich auf das, was ich kann: Annahme, Zuspiel, Angriff, Punkt, Sieg!!! Ein geiles Gefühl…
Wenn du also das nächste Mal im Sand stehst – sei es im Turnier, im Training oder mit Freunden – und es bietet sich genau dieses Karussell an:
  • ein Fehler jagt den nächsten,
  • auf deinen Schultern wird es immer schwerer,
  • dein Rückgrat wird Pudding,
  • dein Gang krümmt sich und dein Fortbewegen wird wie Kaugummi,
dann steig nicht ein, sondern nimm dir lieber eine Auszeit! Sammle all den Ballast symbolisch als Sand ein. Deine Hände sind ein Katapult und du wirfst diesen Haufen so weit weg, wie es nur geht. Ab ins Jenseits damit – auf nimmer Wiedersehen!
Das ist ein mögliches Vorgehen in derartigen Situationen. Wenn es dir taugt, behalte es bei und wiederhole es solange, bis es deine Routine wird. Bis dahin heißt es üben üben üben wie im regulären Training. Erlaube dir Zeit und Ehrenrunden zum Ausbau deines Wurfkatapults. Es ist, wie so vieles in unserem Leben, ein Prozess, der Wiederholungen, Anpassungen und Akzeptanz braucht. Sei geduldig mit dir – vielleicht wird’s viel leichter. Und üben heißt, nutze alle möglichen Situationen in deinem Leben, wo sich dieses Karussell anbahnt. Am besten von alltäglich zu speziell. So bleibst du im Flow. Und wenn du dann wieder in der Sandkiste stehst und das Karussell bietet sich, nutze die Auszeit und lass andere einsteigen. Bedenke: es ist ein Prozess, der durch Anwenden und Üben zur Routine wird. Viel Spaß dabei…

UND WELCHES VORGEHEN HAST DU?

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