Begegnung mit zwei Wildschweinen

Neulich, an einem ruhigen Samstagmorgen, erwachte ich recht früh im Wohnwagen. Der Tag schien reif zum Aufstehen und ich hatte innere Freude in den Tag zu hüpfen: mit Café und Kamera am Strand. Ostsee. Ostküste. Heißt Sonnenaufgang erleben. Die innere Freude sprudelte…

Einen Tag zuvor war meine Freundin Adina zu Besuch. Sie ist Fotografin. Genauer: Gefühlsfotografin [Link zur Website: https://adina-flohr.de/]. Und sie hat viel Gefühl. Vor allem für ihre Spiegelreflexkamera. Gelegentlich schau ich mir von ihrer gefühlvollen Linse ein paar Tricks ab. Und so wollte ich das an diesem Morgen direkt am Strand ausprobieren.

Dort angekommen war alles recht ruhig. Einzig Möwen und Enten manövrierten auf und über der Ostsee. Und die Sonne strahlte mich an. Ich strahlte zurück. Umgeben von ein paar Wolken, die sie sanft begleiteten, stieg sie warm und majestätisch am Horizont hinauf. Und strahlte weiter. Vor allem bot sie ein großartiges Licht in die eine Blickrichtung und leuchtete damit die Küste hervorragend zum Fotografieren aus.

Ich war so was von eingeladen in genau diese eine Richtung zu fokussieren und zu fotografieren. Da war ich bestimmt eine gute halbe Stunde mit beschäftigt.

Als ich mich dann mal wieder umdrehte und in die entgegengesetzte Richtung blickte, traute ich meinen Augen nicht. Wie aus dem Nichts standen plötzlich zwei Wildschweine, vielleicht ein Pärchen, ca. 10 Meter von mir entfernt und schlürften Ostsee-Wasser. Ein paar vorsichtige Pixeleindrücke mit der Kamera einfangen. Und dann der vorsichtige Griff zum Telefon für ein Video.

Ich war überrascht, mächtig beeindruckt und ein weiteres Gefühl stieg auf. Das Gefühl eines besonderen und einzigartigen Erlebens. Ich fühlte mich geehrt, demütig und willkommen, dass diese beiden die Nähe und das Vertrauen zu mir zugelassen haben. Mich irgendwie besucht haben. Und offensichtlich eine ähnliche Idee hatten wie ich: schwimmen gehen. Denn als ich meinen Gedanken aussprach, sind sie voller Freude durch das Wasser in den Sonnenaufgang gerannt. Davon geschwommen wie Flusspferde. Und irgendwo anders gestrandet…