– Hörbar auf Spotify und Apple Podcasts
Der Sommer war wieder vollgepackt mit Beachvolleyball-Turnieren und ein Schmaus für meine Augen, Ohren und sonstigen feinfühligen Antennen. Ich liebe es, zu beobachten. Es mir auf meiner Luftschaukel bequem zu machen und von hoch oben die Geschehnisse wahrzunehmen. Neben Technik, Taktik und Athletik ist mein Fokus das Mentale.
Bei all den internationalen Beachvolleyball-Teams beeindruckt mich das Schwedische Männer-Team am meisten. Åhman bzw. Hellvig steht auf ihren gelb-blauen Trikots – Europameister 2022, 2023 sowie viele weitere Siege krönen ihren Beachvolleyball-Stil. Dabei bewegt mich eine Frage ganz besonders:
 Was unterscheidet sie von anderen Teams?
Was machen sie anders? Für die Antwort darauf kombiniere ich meine Disziplinen. Eine Ernte aus meiner sportlichen und unternehmerischen Expertise.
Dazu hole ich ein wenig aus: Der wohl verbreitetste Ansatz ist der, dass sich Athleten in Konkurrenz zueinander befinden. Ein Wettkampf. Der am Ende entscheidet, wer Sieger ist. Ein Ansatz, der aus meiner Sicht fremdbestimmt ist: du vergleichst dich mit der Konkurrenz und lässt dich davon lenken und leiten. Der tiefe Blick in dich, dein eigentliches Potenzial, bleibt außer Acht.
Viel schlauer ist es doch eigene Stellrädchen zu identifizieren und den Fokus auf die eigene Führung zu lenken. Was macht meinen sportlichen Stil aus? Welche Persönlichkeit bringe ich dafür mit? Was sind meine Stärken und Schwächen? Kurzum: Was ist meine Einzigartigkeit? Und genau diese Frage ist der Schlüssel zum Erfolg. Wobei ich mir natürlich vorher intensiv ausgemalt habe, welche Messgröße(n) Erfolg für mich hat.
Perfektionierung verbittert
Bleiben wir im Kontext Beachvolleyball. Was den meisten Teams fehlt, ist die Kenntnis und das Fühlen ihrer Einzigartigkeit. Ihren individuellen Beachvolleyball-Stil. Die meisten Teams spielen den klassischen Beachvolleyball aus Annahme-Zuspiel-Angriff. Konventionell und eher langweilig. Jedes Team ist auf diesen Stil trainiert und vorbereitet. Dabei ist der Fokus meist Technik & Athletik. Wie gut ist meine Annahme, mein Zuspiel, mein Angriff? Eine Perfektionierung, die Spieler so verbittern kann, dass sie sich dadurch selbst im Weg stehen. Gelähmt in Kopf und Körper. Und genau das erkennst du an der angestrengten, steifen, beziehungslosen Körpersprache. Dein Geist ist von deinem Körper entkoppelt und du funktionierst einfach nur.
Witzigkeit kennt keine Grenzen
Demgegenüber steht der unkonventionelle Beachvolleyball. Für mich ein Mix aus witzig, pfiffig, kreativ und mutig. Ein Stil, unvorhersehbar und überraschend, der in cleveren Spielzügen einfach überzeugt. Sowohl mich als auch die Punkteskala. Neben den Schweden reihen sich hier auch die Norweger, die Brasilianerinnen und Katar mit ein. Die Teams haben einfach Bock auf ihren Sport. Sie sind angezündet. Sie wühlen sich locker und frei durch den Sand.
Wie kannst du deine/eure Einzigartigkeit herausarbeiten?
Ein erster Ansatz für diese Frage ist Beobachten und Analysieren der eigenen 64 qm. Wie bewege ich mich im Sand? Wie ergänzen wir uns im Sand? Wie unterstützen wir uns im Sand? Wann funktionieren wir gut miteinander? Was passiert, wenn es schlecht läuft? Sammle all deine persönlichen Eigenschaften, incl Schwächen und Stärken, wie Puzzle-Teile zusammen. Und dann beginne das Bild der Einzigartigkeit zu füllen. Wichtig dabei: habe Geduld für den Prozess. Puzzeln braucht Zeit und Raum.
Diesen Artikel und viele weitere Themen findest du auch im Netzwerk DIE SPORTPSYCHOLOGEN: